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Das Kinderhospiz Sternenbrücke
   
 

Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können (Jean Paul)

"Ein gemeinsamer Weg"
Bericht über das Kinderhospiz Sternenbrücke



Hamburg-Rissen. Ein Vorort mit ländlichem Charakter. Friedliche Einfamilienhäuser liegen geschützt an waldigen Straßen. Inmitten der Idylle enthüllt sich ein weitläufiges, weißes Gebäude mit schwarz gedecktem Dach dem Auge des Betrachters, gebettet in eine hügelig-weitläufige Parklandschaft. Viele Menschen haben sich hier zusammengefunden, Kinder spielen auf dem Rasen oder hängen in den hölzernen Gerüsten des Spielplatzes. Es gibt Kaffee, Kuchen und bunte Luftballons für die Kleinen.


Hausansicht vom Park aus

Eine stilvoll gekleidete Frau zeigt ihr goldenes Halskettchen, an der ein schlichter Stern hängt. Ihre Augen schimmern dunkel. "Einen solchen Stern trägt hier jede Frau, die ein Kind verloren hat", erklärt sie. "Auf der Vorderseite steht der Name der Mutter, und auf der Rückseite der des Kindes. Meine Tochter starb vor zwanzig Jahren, und damals gab es so eine Einrichtung wie die Sternenbrücke noch nicht…." Im Haus strömen die Menschen durch Flure und Zimmer, die sonst vor der Öffentlichkeit geschützt sind: Freundliche Gemeinschaftsräume, liebevoll-verspielt eingerichtete Kinderzimmer, Eltern- und Geschwisterapartments und eine gut ausgestattete Bibliothek - alles in gelb-fröhlichen Farben und kindgerechten Formen gestaltet. Van Goghs Sonnenblumen und üppig illustrierte Zitate aus dem Kleinen Prinzen zieren die Wände. Dann steht man plötzlich im Abschiedsraum. Hier verabschieden sich die Eltern von ihren verstorbenen Kindern. In das Kinderhospiz Sternenbrücke kommen Kinder, denen niemand mehr helfen kann. Kinder, die bald sterben müssen.


Spielzimmer

Lebensendphase nennt man die Zeit, in der Eltern und Geschwister zuhause häufig überfordert sind, zu übermächtig ist die Aufgabe, ein todkrankes Kind in der letzten Phase seines kleinen Lebens zu begleiten. Unmöglich scheint es, die Kraft und den Mut aufzubringen, für das Kind da zu sein und gleichzeitig seine eigenen Ängste und den Schmerz zu verarbeiten. Hier helfen die speziell ausgebildeten Pflegefachkräfte, Ärzte, Pädagogen und Trauerbegleiter der Sternenbrücke - und das nicht nur am letzten Stück des Weges, sondern auch schon im Vorfeld im Rahmen eines Langzeitpflegeangebots. Bis zu 28 Tage im Jahr kann die Familie mit ihrem kranken Kind und seinen Geschwistern in die Anlage ziehen, sich betreuen lassen und sich fernab des häuslichen Stresses erholen. "Hier haben die Familien einen erhöhten Bedarf", erklärt Kinderkrankenschwester und Vorstandsmitglied Ute Nerge, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz die Idee der Sternenbrücke ins Leben gerufen hat. "Besonders die Geschwisterkinder sind häufig verhaltensauffällig, weil sie mit den eigenen Schuldgefühlen gegenüber dem kranken Kind nicht klar kommen." Im betreuten Spiel mit den Therapeuten lernen diese Kinder, sich mit ihrem Trauerprozess auseinanderzusetzen und einen Rückzug in die Isolation zu vermeiden.


Pressekonferenz: Dr. Isabella Vértes-Schütter, Ärztin und Intendantin des Ernst-Deutsch-Theaters Hamburg, Ute Nerge, Kinderkrankenschwester, Vorstandsmitglied, Annegrethe Stoltenberg, Landespastorin, Leiterin des Diakonischen Werks Hamburg und Peer Gent, Geschäftsführer der Stiftung

(Forts. hier)