DANIEL LIVE START
   
(Forts.) Eggenfelden-Passau-Mix - 11. und 12. April 2003

   
 

3. Teil

Passau

Während mcanderle noch unschlüssig herumnisserte („also ich sag jetzt erst mal tschüss, das kann ich ja nicht machen, jetzt noch einen Tag ... oder doch ?!?), fuhren Hubbabubba, Lingling und ich leicht übernächtigt, aber bester Laune in meinem alten Schlachtschiff nach Passau, einschlägiges Liedgut mitsingend und –wippend. Pflanzenzora, der bekehrte Freund und Hund waren bereits gestern nacht noch heimgefahren, um dann am Sonntag noch einmal das Konzert in Straubing zu erleben, einmal reichte eben definitiv nicht, was auch mcanderle letztendlich einsah ...Während sich der Rest der Crew ortskundig machte, nutzte ich die Gelegenheit zur Restaurierung, Groupies bzw. Daniel’s crazy girls on tour, wie wir ja neuerdings heißen, können Gesichtsmasken auch schon mal im Auto anwenden bzw. Fructis-Gel und Make-Up vor dem Spiegel im Bahnhofsklo auftragen und aus der Sammlung mitgebrachter New-Yorker-T-Shirts das mit dem beblümten Peace-Zeichen gegen das mit Sushi drauf eintauschen ...Als denn auch der obligatorische Peace-Anstecker auf dem Revers saß, ging es weiter. Die Nibelungenhalle liegt in der Passauer Innenstadt und sowohl Einheimische als auch Fans freuten sich über die bunte Stadtbild-Belebung an diesem denkwürdigen Samstag. Es war halb 3, als wir uns vor der Halle wieder zusammenfanden; hier und am Nebeneingang (mit Blick auf den backstage-Bereich) hatten die Hardcore-Fans bereits vor Stunden die Belagerung begonnen und so war auch schon eine beachtliche Menge versammelt, deren Anblick uns bewog, schleunigst noch einmal den nahegelegenen Mac aufzusuchen, allerdings nicht zum Essen, leider ... New_guest hatte für mich und Hubbabubba noch eine Karte übrig, die zweite konnten wir glücklicherweise noch käuflich erwerben, nachdem die Kommunikation mit einem ebenfalls irgendwo anwesenden Forumsmitglied zwecks übriger Karte nicht wirklich zustande kam. Und dann ging es auch schon los mit dem Geschiebe in der Menge, das für die nächsten Stunden für uns zum Dauerzustand wurde. Ärgerlich das uncoole Auftreten des bleichen Ordners mit dem Megaphon, von dem bereits die Rede war; die zu erwartenden Horden hätten schon im Vorfeld kanalisiert werden müssen, jetzt wurde das Kind mit dem Bade ausgeschüttet .... Für nicht wenige dämpfte dies die Stimmung und die Vorfreude auf das Konzert empfindlich, mcanderle schaute ganz traurig drein und musste aufgemuntert werden, was aber im Endeffekt natürlich Daniel selbst besorgte ... New_guest hatte sich heroisch entschlossen, den Pulk zu meiden und sich noch ein Stünderl aufs Ohr zu legen, jetzt stand sie am Rande der Menge auf irgendetwas drauf (möglicherweise ein Ordner?) und machte kryptische Handbewegungen, die das Unbehagen über das, was sie sah, ausdrückten – weinende Mädchen am Rande der Hysterie und ein gefährliches Geschiebe und Gedrücke, Ohnmachtsanfälle und Übelkeit ... Nachdem die Situation vor der Halle von den VIPs und einigen fotografierenden Menschen, die sich bereits in der Halle befanden, gebührend bestaunt und fotografiert worden war, sahen die Verantwortlichen wohl ein, dass der Einlass das kleinere Übel war; ein paar nette Worte hätten sicher dazu beigetragen, die Lage zu entspannen, Daniels Fans sind friedliche Menschen ...
Zuguterletzt waren wir also drin, und wie schon draußen lief zunächst alles eine Nummer härter ab als in Eggenfelden, die Menge hinter der Kiddie-Absperrung wogte gefährlich hin und her und einige mussten in mehr oder weniger weggetretenem Zustand hinausgetragen werden. Wundersamerweise entspannte sich die Situation während des Konzerts selbst wieder ein wenig, Freiraum zum Hopsen, Klatschen, Mitsingen ...
Der Ablauf war der gleiche wie oben beschrieben; Daniel wirkte sicherer und hatte von Anfang an alles, sprich uns, fest im Griff. Von den stimmlichen Patzern, die die Medien zielsicher aufgegriffen haben, war kaum etwas zu hören, ganz im Gegenteil hörte sich seine Stimme besser geschult an und schien tiefer geworden zu sein, Unzulänglichkeiten kaschierte er geschickter als früher und probierte nichts, was er nicht annähernd kann – 2 Stunden pures Glück, wieder ...

Zu neuen Ufern

Noch leicht benommen von Daniels ultimativem „My way“ und seinen bewegenden Worten wankten wir nach dem Konzert aufeinander zu, eine aufgelöste Crew ... Dieses Konzert würden wir nie vergessen, doch unsere Wege trennten sich an diesem Abend vorerst. Die Crew ist international – Österreich, Deutschland, Schweiz; während die Schweiz noch einen Abstecher nach Österreich machen sollte, würde die deutsche Fraktion ein Crew-Mitglied, dessen Zug in den hohen Norden erst für den nächsten Morgen gebucht war, im denkwürdigen Eggenfelden beim Etablissement Baumgartner abliefern und in derselben Nacht noch weiter nach München fahren, durch das nächtliche Niederbayern.
Doch ich greife vor – wir befinden uns in der Nibelungenhalle und die durstige Crew stürzt unter meinen neidischen Autofahrerblicken merkwürdige Bierkombinationen herunter, ich musste mich mit Cola und Wasser begnügen ... Die Ordner wollten die ungebärdigen Konzertbesucher loswerden, doch da wir in Eggenfelden dem Devotionalienhandel zumindest partiell noch widerstanden hatten (einige von uns besaßen erst ein einziges Superman-T-Shirt und ich schändlicherweise noch gar keins ...) und ein Poster auch noch her musste, dauerte es eine Weile, bis wir die Halle tatsächlich verließen. Dabei war eigentlich unser Autogramm natürlich eh nicht mehr zu toppen ... Die Nacht war warm und die Luft noch voller Musik, die herumstehenden und sich nicht trennenwollenden Fans wiesen alle diesen Jetzt-bin-ich-Daniel-endgültig-und-komplett-verfallen-Gesichtsausdruck auf und auch wir wollten diesen Abend niemals enden lassen ... New_guest hatte sich noch eine Kult-Handlung der besonderen Art ausgedacht, die wir alle aufgriffen – jedes Crew-Mitglied sollte ihr geklautes Konzert-Poster unterschreiben, bzw. unsere Poster und Eintrittskarten. Zu diesem Zweck, dem Stift- und Posterholen am Auto, verschwanden new_guest und mcanderle – und blieben fürs erste auch verschwunden. Während Hubbabubba ihre erprobten Straßenkampftalente mit einem Posterverkäufer maß, der ihr für die Unterschreibaktion partout kein Eck seines Posterverkaufstisches abtreten wollte, und (nur für diesmal!) am längeren Hebel saß, drehten wir anderen Däumchen und betrachteten Daniel-Fans. Zu guter Letzt tauchten die Vermissten wieder auf – mit diesem verklärten Funkeln in den Augen, das nur eins bedeuten konnte – SIE HATTEN IHN GESEHEN! Und tatsächlich – wild gestikulierend und noch kaum der deutschen Sprache mächtig berichteten sie, was geschehen war – Daniel hatte in Begleitung seiner Aufpasser die Halle verlassen, um in den bereitstehenden Wagen zu steigen. Zahlreiche Fans bekamen dies mit, stürzten hin zu ihm, und es spielten sich wenig schöne Szenen ab. Welche Empfindungen hatte er wohl in diesen Minuten, in einem Auto, dessen Weg blockiert war durch eine hysterische Menschenmenge, die mit Händen und Fäusten auf Fenster und Karosserie eintrommelte ...? dies hätte nicht sein müssen.
Für New_guest war es allerdings ohne Zweifel ein Special moment with D.K., sie stand direkt neben dem Wagen, als dieser schließlich anfuhr, trommelte nicht - und sah ihn an. Daniel ohne Worte.
Nur ein bisschen neidisch bekritzelte ich unsere Poster und Tickets und tröstete mich damit, dass er in Köln superman-singend direkt an mir vorbeigewetzt war; was die anderen dachten, weiß ich nicht so genau .... Auf jeden Fall verlangte der Abend nach einem würdigen Abschluss, der nahe Mac, logisch. Bei geilen Tacos, Big Macs, Cappucino und dergleichen erörterten wir ein letztesmal (für diesmal) die Ereignisse des Tages und Abends, ich erneuerte meinen obligatorischen Irgendwann-will-ich-ein-Interview-mit-ihm-machen-Schwur und dann war es auch schon soweit. Vor der endgültigen Abfahrt übertrafen wir uns noch selbst und schafften es, mcanderle trotz unterschiedlicher Interessenlagen (ich will jetzt losfahren... ich muss mal schnell nach Regensburg ...ich weiß gar nicht, worum’s eigentlich geht ...) in einer Blitzaktion in einen Zug nach nirgendwo bzw. Landshut zu setzen, der sie in dieser Nacht tatsächlich noch nach Regensburg brachte, unser Glückskind ...! Ich war weniger glücklich, da ich noch einige Stunden Autofahrt vor mir hatte, doch aufgrund meiner Beifahrer Lingling und Hubbabubba und einem adäqaten Musikprogramm gestaltete sich auch die Rückfahrt angemessen kultig, es geht nichts über Daniel K. auf dunklen niederbayerischen Landstraßen, volle Dröhnung, zum Mitsingen ..., nein, gar nichts!
Gewissermaßen gerührt von den erinnerungsträchtigen Örtlichkeiten setzten wir dann Lingling am Etablissement Baumgartner ab, sie durfte noch eine Nacht in der Suite verbringen, aber ob sich Daniel in ihren Träumen oder womöglich gar in echt zu ihr gesellte, entzieht sich unserer Kenntnis ...
Hubbabubba und ich brachten unsere nächtliche Exkursion nach gewissen Startschwierigkeiten (da müssen wir lang ... ich glaub, wir sind falsch ... lass mich doch mal gucken ... das ist die Landshuter Straße, da geht’s nach München .. oder ... Licht aus !!!) mit Brian Ferrys und Daniels Unterstützung auch zu einem guten Ende; gegen 1 Uhr nachts erreichten wir München und machten es uns in meinem WG-Wohnzimmer zwischen Lego-Bauwerken und Sauriern gemütlich. Ins Bett ging es noch lange nicht – wie unsere Salzburger kulteten wir bei leichtem Weißbier verbalschwärmend noch ewig lang herum, bis dann endlich, endlich um halb Uhr morgens Daniels Nummer-1-Auftritt bei Top of the Pops im TV wiederholt wurde - der krönende Abschluss einer sagenhaften Nacht. Und eines sagenhaften Wochenendes ...

Es wird nicht das letzte bleiben ... frei nach Bryan Adams

....the summer of oh oh three ... these are the best days of our life .....!

Bericht von Corinna Wagner