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3.
Teil
Passau
Während
mcanderle noch unschlüssig herumnisserte (also
ich sag jetzt erst mal tschüss, das kann ich ja
nicht machen, jetzt noch einen Tag ... oder doch ?!?),
fuhren Hubbabubba, Lingling und ich leicht übernächtigt,
aber bester Laune in meinem alten Schlachtschiff nach
Passau, einschlägiges Liedgut mitsingend und wippend.
Pflanzenzora, der bekehrte Freund und Hund waren bereits
gestern nacht noch heimgefahren, um dann am Sonntag
noch einmal das Konzert in Straubing zu erleben, einmal
reichte eben definitiv nicht, was auch mcanderle letztendlich
einsah ...Während sich der Rest der Crew ortskundig
machte, nutzte ich die Gelegenheit zur Restaurierung,
Groupies bzw. Daniels crazy girls on tour, wie
wir ja neuerdings heißen, können Gesichtsmasken
auch schon mal im Auto anwenden bzw. Fructis-Gel und
Make-Up vor dem Spiegel im Bahnhofsklo auftragen und
aus der Sammlung mitgebrachter New-Yorker-T-Shirts das
mit dem beblümten Peace-Zeichen gegen das mit Sushi
drauf eintauschen ...Als denn auch der obligatorische
Peace-Anstecker auf dem Revers saß, ging es weiter.
Die Nibelungenhalle liegt in der Passauer Innenstadt
und sowohl Einheimische als auch Fans freuten sich über
die bunte Stadtbild-Belebung an diesem denkwürdigen
Samstag. Es war halb 3, als wir uns vor der Halle wieder
zusammenfanden; hier und am Nebeneingang (mit Blick
auf den backstage-Bereich) hatten die Hardcore-Fans
bereits vor Stunden die Belagerung begonnen und so war
auch schon eine beachtliche Menge versammelt, deren
Anblick uns bewog, schleunigst noch einmal den nahegelegenen
Mac aufzusuchen, allerdings nicht zum Essen, leider
... New_guest hatte für mich und Hubbabubba noch
eine Karte übrig, die zweite konnten wir glücklicherweise
noch käuflich erwerben, nachdem die Kommunikation
mit einem ebenfalls irgendwo anwesenden Forumsmitglied
zwecks übriger Karte nicht wirklich zustande kam.
Und dann ging es auch schon los mit dem Geschiebe in
der Menge, das für die nächsten Stunden für
uns zum Dauerzustand wurde. Ärgerlich das uncoole
Auftreten des bleichen Ordners mit dem Megaphon, von
dem bereits die Rede war; die zu erwartenden Horden
hätten schon im Vorfeld kanalisiert werden müssen,
jetzt wurde das Kind mit dem Bade ausgeschüttet
.... Für nicht wenige dämpfte dies die Stimmung
und die Vorfreude auf das Konzert empfindlich, mcanderle
schaute ganz traurig drein und musste aufgemuntert werden,
was aber im Endeffekt natürlich Daniel selbst besorgte
... New_guest hatte sich heroisch entschlossen, den
Pulk zu meiden und sich noch ein Stünderl aufs
Ohr zu legen, jetzt stand sie am Rande der Menge auf
irgendetwas drauf (möglicherweise ein Ordner?)
und machte kryptische Handbewegungen, die das Unbehagen
über das, was sie sah, ausdrückten
weinende Mädchen am Rande der Hysterie und ein
gefährliches Geschiebe und Gedrücke, Ohnmachtsanfälle
und Übelkeit ... Nachdem die Situation vor der
Halle von den VIPs und einigen fotografierenden Menschen,
die sich bereits in der Halle befanden, gebührend
bestaunt und fotografiert worden war, sahen die Verantwortlichen
wohl ein, dass der Einlass das kleinere Übel war;
ein paar nette Worte hätten sicher dazu beigetragen,
die Lage zu entspannen, Daniels Fans sind friedliche
Menschen ...
Zuguterletzt waren wir also drin, und wie schon draußen
lief zunächst alles eine Nummer härter ab
als in Eggenfelden, die Menge hinter der Kiddie-Absperrung
wogte gefährlich hin und her und einige mussten
in mehr oder weniger weggetretenem Zustand hinausgetragen
werden. Wundersamerweise entspannte sich die Situation
während des Konzerts selbst wieder ein wenig, Freiraum
zum Hopsen, Klatschen, Mitsingen ...
Der Ablauf war der gleiche wie oben beschrieben; Daniel
wirkte sicherer und hatte von Anfang an alles, sprich
uns, fest im Griff. Von den stimmlichen Patzern, die
die Medien zielsicher aufgegriffen haben, war kaum etwas
zu hören, ganz im Gegenteil hörte sich seine
Stimme besser geschult an und schien tiefer geworden
zu sein, Unzulänglichkeiten kaschierte er geschickter
als früher und probierte nichts, was er nicht annähernd
kann 2 Stunden pures Glück, wieder ...
Zu
neuen Ufern
Noch
leicht benommen von Daniels ultimativem My way
und seinen bewegenden Worten wankten wir nach dem Konzert
aufeinander zu, eine aufgelöste Crew ... Dieses
Konzert würden wir nie vergessen, doch unsere Wege
trennten sich an diesem Abend vorerst. Die Crew ist
international Österreich, Deutschland, Schweiz;
während die Schweiz noch einen Abstecher nach Österreich
machen sollte, würde die deutsche Fraktion ein
Crew-Mitglied, dessen Zug in den hohen Norden erst für
den nächsten Morgen gebucht war, im denkwürdigen
Eggenfelden beim Etablissement Baumgartner abliefern
und in derselben Nacht noch weiter nach München
fahren, durch das nächtliche Niederbayern.
Doch ich greife vor wir befinden uns in der Nibelungenhalle
und die durstige Crew stürzt unter meinen neidischen
Autofahrerblicken merkwürdige Bierkombinationen
herunter, ich musste mich mit Cola und Wasser begnügen
... Die Ordner wollten die ungebärdigen Konzertbesucher
loswerden, doch da wir in Eggenfelden dem Devotionalienhandel
zumindest partiell noch widerstanden hatten (einige
von uns besaßen erst ein einziges Superman-T-Shirt
und ich schändlicherweise noch gar keins ...) und
ein Poster auch noch her musste, dauerte es eine Weile,
bis wir die Halle tatsächlich verließen.
Dabei war eigentlich unser Autogramm natürlich
eh nicht mehr zu toppen ... Die Nacht war warm und die
Luft noch voller Musik, die herumstehenden und sich
nicht trennenwollenden Fans wiesen alle diesen Jetzt-bin-ich-Daniel-endgültig-und-komplett-verfallen-Gesichtsausdruck
auf und auch wir wollten diesen Abend niemals enden
lassen ... New_guest hatte sich noch eine Kult-Handlung
der besonderen Art ausgedacht, die wir alle aufgriffen
jedes Crew-Mitglied sollte ihr geklautes Konzert-Poster
unterschreiben, bzw. unsere Poster und Eintrittskarten.
Zu diesem Zweck, dem Stift- und Posterholen am Auto,
verschwanden new_guest und mcanderle und blieben
fürs erste auch verschwunden. Während Hubbabubba
ihre erprobten Straßenkampftalente mit einem Posterverkäufer
maß, der ihr für die Unterschreibaktion partout
kein Eck seines Posterverkaufstisches abtreten wollte,
und (nur für diesmal!) am längeren Hebel saß,
drehten wir anderen Däumchen und betrachteten Daniel-Fans.
Zu guter Letzt tauchten die Vermissten wieder auf
mit diesem verklärten Funkeln in den Augen, das
nur eins bedeuten konnte SIE HATTEN IHN GESEHEN!
Und tatsächlich wild gestikulierend und
noch kaum der deutschen Sprache mächtig berichteten
sie, was geschehen war Daniel hatte in Begleitung
seiner Aufpasser die Halle verlassen, um in den bereitstehenden
Wagen zu steigen. Zahlreiche Fans bekamen dies mit,
stürzten hin zu ihm, und es spielten sich wenig
schöne Szenen ab. Welche Empfindungen hatte er
wohl in diesen Minuten, in einem Auto, dessen Weg blockiert
war durch eine hysterische Menschenmenge, die mit Händen
und Fäusten auf Fenster und Karosserie eintrommelte
...? dies hätte nicht sein müssen.
Für New_guest war es allerdings ohne Zweifel ein
Special moment with D.K., sie stand direkt neben dem
Wagen, als dieser schließlich anfuhr, trommelte
nicht - und sah ihn an. Daniel ohne Worte.
Nur ein bisschen neidisch bekritzelte ich unsere Poster
und Tickets und tröstete mich damit, dass er in
Köln superman-singend direkt an mir vorbeigewetzt
war; was die anderen dachten, weiß ich nicht so
genau .... Auf jeden Fall verlangte der Abend nach einem
würdigen Abschluss, der nahe Mac, logisch. Bei
geilen Tacos, Big Macs, Cappucino und dergleichen erörterten
wir ein letztesmal (für diesmal) die Ereignisse
des Tages und Abends, ich erneuerte meinen obligatorischen
Irgendwann-will-ich-ein-Interview-mit-ihm-machen-Schwur
und dann war es auch schon soweit. Vor der endgültigen
Abfahrt übertrafen wir uns noch selbst und schafften
es, mcanderle trotz unterschiedlicher Interessenlagen
(ich will jetzt losfahren... ich muss mal schnell nach
Regensburg ...ich weiß gar nicht, worums
eigentlich geht ...) in einer Blitzaktion in einen Zug
nach nirgendwo bzw. Landshut zu setzen, der sie in dieser
Nacht tatsächlich noch nach Regensburg brachte,
unser Glückskind ...! Ich war weniger glücklich,
da ich noch einige Stunden Autofahrt vor mir hatte,
doch aufgrund meiner Beifahrer Lingling und Hubbabubba
und einem adäqaten Musikprogramm gestaltete sich
auch die Rückfahrt angemessen kultig, es geht nichts
über Daniel K. auf dunklen niederbayerischen Landstraßen,
volle Dröhnung, zum Mitsingen ..., nein, gar nichts!
Gewissermaßen gerührt von den erinnerungsträchtigen
Örtlichkeiten setzten wir dann Lingling am Etablissement
Baumgartner ab, sie durfte noch eine Nacht in der Suite
verbringen, aber ob sich Daniel in ihren Träumen
oder womöglich gar in echt zu ihr gesellte, entzieht
sich unserer Kenntnis ...
Hubbabubba und ich brachten unsere nächtliche Exkursion
nach gewissen Startschwierigkeiten (da müssen wir
lang ... ich glaub, wir sind falsch ... lass mich doch
mal gucken ... das ist die Landshuter Straße,
da gehts nach München .. oder ... Licht aus
!!!) mit Brian Ferrys und Daniels Unterstützung
auch zu einem guten Ende; gegen 1 Uhr nachts erreichten
wir München und machten es uns in meinem WG-Wohnzimmer
zwischen Lego-Bauwerken und Sauriern gemütlich.
Ins Bett ging es noch lange nicht wie unsere
Salzburger kulteten wir bei leichtem Weißbier
verbalschwärmend noch ewig lang herum, bis dann
endlich, endlich um halb Uhr morgens Daniels Nummer-1-Auftritt
bei Top of the Pops im TV wiederholt wurde - der krönende
Abschluss einer sagenhaften Nacht. Und eines sagenhaften
Wochenendes ...
Es
wird nicht das letzte bleiben ... frei nach Bryan Adams
....the
summer of oh oh three ... these are the best days of
our life .....!
Bericht
von Corinna Wagner
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